Samstag, 26. Oktober 2013

Slow Line

Ich war wirklich langsam. Seit über einem halben Jahr war dieser Cardigan mein "Stricktisch"-Projekt, das heißt ein Teil, das mir zu groß ist, um es zu transportieren und an dem ich deshalb nur im Sessel sitzend, meinen Stricktisch mit der Wolle drauf neben mir, arbeite. Vorzugsweise während ich abends mit dem Mann gemeinsam Serien schaue (unser Fernseher ist immer noch nicht angeschlossen und ich vermisse ihn eigentlich nur selten). Manchmal auch, wenn Kinder um mich rum spielen. Als wir hier in Bayern angekommen sind, waren nur noch die Ärmel zu machen. Das hat jetzt tatsächlich fast vier Monate gedauert. Aber es hat sich gelohnt. Ich bin sehr glücklich mit der Weste. Das Muster war sehr leicht verständlich, ohne Probleme umzusetzen und das Ergebnis gefällt mir einfach. Der Cardigan wird offen oder mit Nadel geschlossen getragen. Den Kragen kann man entweder breit lassen oder aber umschlagen. Durch die Krausrippe sieht er ein bisschen rustikal aus, was mir sehr gefällt, genau wie die Rüschen im unteren Rücken, bei denen ich zuerst bisschen Angst hatte, dass sie zu arg auftragen. Ich hatte vier Knäuel Madelinetosh Tosh Merino Light in der Farbe "Venetian", von denen jetzt noch ein halbes übrig ist, was mich ein wenig ärgert, denn eigentlich hätte ich den Körper gerne länger gehabt, hab mir aber ein Knäuel für die Arm aufgespart - mein Fehler. Vielleicht mach ich den Saum irgendwann nochmal auf und stricke noch ein paar Reihen dran.
Wundert euch übrigens nicht über meinen etwas ausgefallenen Kopfputz: Ich habe mir vorgenommen, die mittlerweile fast 20 Jahre lang währende Haarfärbe-Ära zu beenden. Ich würde meine Haare noch mal gerne in meiner Naturfarbe sehen, über die ich nur spekulieren kann, sie waren mal blond, aber was da nachkommt ist es definitiv nicht mehr. Da ich sie nicht abschneiden mag, beiße ich in den sauren Apfel und versuche zu kaschieren, wo es eben geht.




 





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