von unserem seminarpapst hartmut. sind mir heute beim schreibtisch aufräumen in die hände gefallen und berühren mich immer wieder, wenn ich sie lese.
1. Du sollst Kinder achten wie Dich selbst.
2. Du sollst einem Kind nicht vorenthalten, was Dir wichtig ist: Nützliche Arbeit, Verantwortung, Verfügung über ein Eigentum, über die Einteilung der Zeit, über die Wahl der Freunde.
3. Du sollst ein Kind nichts lehren, woran Dir selbst nichts liegt; Du sollst es nicht langweilen.
4. Du sollst nichts für ein Kind tun, ohne es zu fragen, auch wenn es weder Deine Fürsooge, noch Deine Frage versteht - es ist gut, wenn Du diese Gewohnheit hast.
5. Du sollst nicht wegsehen, es soll Dir nicht gleichgültig sein, wenn ein Kind etwas Falsches tut, Unwahrheiten, Torheiten, Grausamkeiten begeht.
6. Du sollst eines Kindes Liebe und Vertrauen nicht zurückweisen - so wenig wie seine Trauer, seine Angast, seine Neugier, seine Phantasie.
7. Du sollst ein Kind nicht anders `machen` wollen, als es ist - aber Du sollst ihm helfen, anders zu werden, wenn es das will. Du sollst vor allem nicht machen, dass es will.
8. Du sollst, wie Du einen Zehnten für die Kirche gibst, einen zweiten Zehnten für die Kinder geben - die fernen und die nahen - die dies brauchen.
9. Du sollst an der Welt arbeiten, so dass Du sie ohne Scham den Kindern übergeben kannst.
10. Du sollst nicht Kinder haben, wenn Du Dir nicht vorzustellen vermagst, dass sie ein würdiges Leben in ihrer Zeit führen können.
Hartmut von Hentig
(zit. nach: erziehung heute 1/88)
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